Brille für eine tollpatschige Erwachsene

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Brille für eine tollpatschige Erwachsene

Beitragvon Julia » 30/6/2009, 17:45

Hallo ihr Lieben,

seufz. Ich komme gerade vom Augenarzt und muss eine Brille tragen.
Nun brauche ich Hilfe von brillenerfahrenen Leuten, weil ich wirklich große Probleme habe, eine Brille zu tragen und mir Brillen einfach nicht stehen.

Mir wurde 2000 wegen einer Hornhautverkrümmung im rechten Augen zu einer Brille geraten, damit mein rechtes Auge aktiver wird. Also habe ich mir eine Brille machen lassen; rechts habe ich ein Glas für Weitsichtigkeit bekommen und links ein Fenster.
Mit dieser Brille bin ich aber überhaupt nicht zurecht gekommen.
Ich habe mit ihr alles ganz anders gesehen. Abstände waren viel kürzer, alles war gestaucht, Gegenstände in unmittelbarer Umgebung habe ich übersehen und sogar Farben waren in ihrer Intensität anders. Daher war Greifen, Laufen, Fahrradfahren,..sehr ungeschickt.
Außerdem stört mich das Gefühl, eine Brille zu tragen. Alle Leute sagen, dass sich das mit der Zeit relativiert, aber das hat es sich nicht.
Und ich bin so ungeschickt für eine Brille. Sie ist mir unzählbare Male aus dem Gesicht geflogen, ich habe mich draufgesetzt, verloren, damit eingeschlafen und kaputt gewalzt, eingeklemmt usw usw.
Na ja und dann noch, mir stehen eben keine Brillen. Auf Raten des Optikers habe ich eine rechteck-förmige Brille mit abgerundeten Ecken genommen (der Klassiker) aber die ist mehr ein Accessoir, das mir mal gefällt und mal nicht.
Alles zusammen hat ergeben, dass ich die Brille dann nicht mehr getragen habe.

Jetzt muss ich wirklich eine Brille tragen. Ansonsten sehe ich zu schlecht. Die neue Augenärztin hat mir eine Probebrille gebastelt mit einer Stärke für Kurzsichtigkeit links und für Weitsichtigkeit rechts. Sie hat vorgeschlagen, das rechte Glas mit einem Fenster zu ersetzten, wenn ich damit nicht zurechtkäme, aber sie würde mir empfehlen es mehrere Wochen mit dem rechten Glas zu versuchen, da es recht lange dauern würde, bis sich das Gehirn darauf einstellen kann.
Mit Brille sei meine Sehfähigkeit auf dem rechten Auge von 10% auf 50% korrigerbar.
Mit der Probebrille auf der Nase bin ich gegen zwei Stühle und ein kleines Kind gelaufen (das hat mich auch noch ausgelacht) und meine Tasche war näher, als ich dachte.. Wahrnehmung ist total verändert aber die Sicht ist deutlich klarer als ohne.

Ich bin so unglücklich über diese Nachricht. Beim Optiker unter der Praxis habe ich eine rahmenlose Brille anprobiert. Zum erstem Mal eine Brille, die mir stand - weil man sie nicht sah. Dabei finde ich rahmenlose Brillen doch eigentlich nicht schön...

So, jetzt höre ich auf mit meinen Kindereien. Ich brauche von euch also Tipps für eine Brille, die
sehr stabil und trotzdem leicht und rahmenlos ist.
Außerdem Hinweise zu Gläsern: Ich hatte welche aus Kunststoff von Rodenstock und bin damit sehr unzufrieden, weil die sich nur mit einem bestimmten Tuch reinigen lassen oder ansonsten so Nebelschleier auf dem Glas lagen. Dazu entspiegelt und irgendwas, das sie widerstandsfähiger macht. Gibt es noch etwas, worauf ich achten sollte?

Wie habt ihr euch an eure Brille gewöhnt, war es für euch auch so schwer?

Geknickte Grüße, Julia
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Beitragvon Sisa » 30/6/2009, 18:02

Hallo Julia!
Upps, du Arme.
Ich kann dir nicht wirklich raten, weil ich mich mit Brille nicht wohlfühle und schon seit Jahren harte Kontaktlinsen trage.

Wenn ich heute, weil nix anderes da ist (letzthin war die Kontaktlinse kaputt) mit Brille unterwegs bin, habe ich ähnliche Probleme wie du - ich sehe zum Beispiel den Mittelstrich auf der Straße doppelt :eek:

Würden denn bei dir Kontaktlinsen gehen?
Ich habe mit Hornhautverkrümmung eine harte Kontaktlinse - angefangen hatte ich mich mit Halbharten...

Lieben Gruß
Silke
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Beitragvon Julia » 30/6/2009, 18:31

Hallo Silke,

das beruhigt mich, dass ich nicht die einzige mit dem Problem bin. Danke für deine Antwort.
Mit Kontaktlinsen habe ich mich noch nie beschäftigt, ich glaube, ich käme mit ihnen nicht zurecht. Meine Augen sind recht empfindlich, sie werden schnell rot und brennen. Ich kann mir auch gar nicht vorstellen, mir Kontaktlinsen auf die Augen zu schieben.
Damals hatte mein Arzt gesagt, dass sich das rechte Auge nicht mit einer Kontaktlinse korrigieren ließe.
Meine Freundin kann ihre Sehfähigkeit nur mit Kontaktlinsen verbessern, weil eine Brille zu weit weg von den Augen sei.

Darf ich wissen, wie lange du es mit einer Brille ausprobiert hast, bevor du zu den Kontaktlinsen gekommen bist?
Hast du eine Vermutung, woher es bei dir kommt, dass du doppelt siehst?

LG, Julia
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Beitragvon Sisa » 30/6/2009, 19:36

Hallo Julia!
Ich habe so mit 15 - 16 die erste Brille (Werte um die - 1) bekommen.
Während der Ausbildung zur Krankenschwester war ich der beste Kunde meines Optikers :D - ich weiß nicht, wie oft die Brille schief, verstellt oder aber auch einfach zu schwach von den Dioptrien her war.
Bei der letzten Brille hatte ich es dann "geschafft" - links hatte -3,75 und rechts -1 - die Kunststoffgläser, die es damals gab, waren so kratzempfindlich, dass sie mir Schussel :cool: einfach zu teuer waren.
Die herkömmlichen Gläser hatten dann ein so unterschiedliches Gewicht wegen der Differenz, so dass die Brille immer etwas schief auf der Nase hing
:roll:
Da ist dann der Optiker auf die Idee mit den Kontaktlinsen gekommen - ich muss so 19 - 20 Jahre alt gewesen sein.

Die Kontaktlinsen habe ich von Anfang prima vertragen - mein Optiker ist auch einen etwas anderen Weg gegangen zum eingewöhnen wie der meiner Freundin:
Ich hatte für 4 Wochen Trockenübungen zu machen - also so zu tun, als ob ich eine Kontaktlinse einsetzen würde oder herausnehmen. Durch diese Trockenübungen hatte sich das Zwinkern der Augen als Abwehren schon gelegt und so musste ich "nur noch" den Fremdkörper im Auge tolerieren lernen.

Da ich jetzt schon 40 Jahre bin, schlepp ich meine Kontaktlinsen nun schon 20 Jahre - nee, nee, nicht die gleichen - ich wechsel so alle 2 Jahre.
Warum mit dne Kontaktlinsen die Dioptrien sich gebessert haben, weiß ich nicht, dafür bin ich Laie - nun bin ich bei -2,2 und rechts bei 0,5 - Rechts brauche keine Kontaktlinse mehr.
Und das erklärt mir auch, warum ich die Striche doppelt sehe mit Brille: Zwischen Linse und Brillenglas ist ein Abstand, an den muss sich das Auge erst anpassen - und rechts müsste sich das Auge anders anpassen als links - ich denke, das funktioniert bei mir nicht so ganz...

Viele Grüße
Silke
Sisa
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Beitragvon Anne » 1/7/2009, 08:57

Also ich muss seit meinem 17 Lebensjahr eine Brille tragen. Da ich kurzsichtig bin, hieß es erst, nur tragen, im Kino, beim videotext lesen und wenn sie was an der Tafel nicht lesen können. Das ging so bis zu meinem 20. Lebensjahr. Da war ich dann im 2. Ausbildungsjahr und saß in der letzten Rehie. Beim Kontrolltermin beim augenarzt hatten sich meine Augen auch leicht verschlechtert, sodass jetzt gesagt wurde: Immer tragen. Die 1. Woche hatte ich ständig Kopfschmerzen und war froh, wenn ich abends im Bett löag und das Teil abnehmen konnte. Nach einer woche waren die Kopfschmerzen wefg und ich hatte mich dran gewöhnt. heute kann ich nicht mehr ohne Brille!
Anne
 

Beitragvon Julia » 1/7/2009, 15:41

Hallo Silke,
danke für deine Antwort.Ich musste lachen; das klingt lustig, dass die Brille so verschieden schwere Seiten hat. Dann hast du deine Brille ja auch einige Zeit getragen. Ich konnte sie nicht mal eine Vorlesung lang am Stück auflassen. Sie hat mich dermaßen gestört, dass ich sie automatisch immer wieder runtergenommen habe. Manchmal konnte ich mich nachmittags dazu zwingen, sie anzulassen, wenn ich im Grunde nichts anderes getan habe.
Hallo Anne,
auch dir danke ich herzlich für deine Antwort. Deine Gewöhnungsphase war ja dann eher kurz. Meine Augenärztin bereitete mich schon auf mind. 4 Wochen vor.

Ich habe meine alte Brille heute beim Optiker abgegeben, der mir die neuen Gläser reinmacht. Die werde ich dann erst mal testen.
Ich habe mich diesmal für Zeis entschieden und es war überraschend billig.
Meine alte Brille sitzt ganz schlecht, ich hoffe, dass er sie so zurechtbiegen kann, dass sie nicht mehr rutscht, wenn ich runtergucke.

Herzlichen Dank nochmal euch beiden für eure Berichte,
Julia
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Beitragvon Diana » 1/7/2009, 19:52

Hallo Julia,

die rahmenlosen Modelle sind ja nicht immer so belastbar und stabil, musste ich jedenfalls schon mehrfach teuer lernen :roll: .
Sehr gute Erfahrungen habe ich mit den Titan-Flex-Modellen gemacht. Die sind sehr flexibel und dehnbar, wenn du Bedarf hast, schildere ich dir, was sie trotz aller Flexibilität nicht aushalten :lol:. Die geschichte, dass der Rahmen stört und die Brille nicht so sitzt, wie sie denn sollte, so dass das sehen beinträchtigt ist, kenne ich auch. Ich kann mittlerweile bei meinem Optiker jedes Gestell mit Fensterglas testen, sprich auch mal ne Stunde damit durch die Stadt rennen. Entweder ich habe mich dann innerhalb der Stunde da dran gewöhnt, oder das Gestell taugt nichts für mich. Bin da eben auch sehr empfindlich.
Bei meiner ersten Brille habe ich auch min. 4 Wochen gebraucht, bis ich mich daran gewöhnt hatte. Die geschichte, die Silke berichtet hat, das die brille schief saß, wird dir wohl heute eher nicht mehr passieren, dafür hat sich schon zuviel im bereich der Gläser geändert. Unser NAchbarsjunge und eine Freundin von mir hatten Gläser mit -7 bzw. -9 Dioptrin und beide hatten den Spitznamen Glasbaustein, da die Gläser auch wirklich wie Glasbausteine aussahen. Wir haben jetzt auf der Arbeit einen Jungen mit -14 bzw. -16 Dioptrin und diese Gläaser sind kein vergleich mehr zu zu den Gläsern von damals. Auf den ersten Blick bemerkt man kaum einen Unterschied zu meinen Gläsern und auch das gewicht wirkt sich trotz des erheblichen Unterschiedes kaum aus.

Liebe Grüße und einen dicken Knuddler für Ansgar, Diana
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Beitragvon Julia » 2/7/2009, 11:48

Hallo Diana,

ich bin wirklich beruhigt, dass ich nicht die einzige bin, die die lange Eingewöhnungszeit braucht. Die Optiker zeigen sich da nämlich recht verständislos. Das ist natürlich optimal, eine Brille so ausführlich testen zu können, besonders, wenn du auch Probleme mit Gestellen hast.
Lieben Dank für die Grüße an Ansgar. Es ist schön, wenn jemand an ihn denkt!

Leider ist mir gestern abend siedendheiß eingefallen, wieso meine Gläser so billig sein sollten: Ich habe vergessen, dass man sie auch flacher machen lassen kann. Daran hatte ich nicht gedacht, der Ausdruck "mit allem Drum und Dran" hat mich wohl getäuscht.
Heute morgen habe ich angerufen; der Optiker schien nicht so begeistert.
Nach einem Telefonat mit Zeiss war das aber schnell geklärt.

Mit lieben Grüßen,
Julia
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