Hallo Andrea!
Es läuft nun schon bei einigen Krankenkassen seit dem Sommer so, dass sie Vertragspartner haben, über die Hilfsmittel zu beziehen sind.
Evtl. hast du ja Glück, dass du bei den Vertragspartnern, welche ab Januar mit deiner Krankenkasse zusammen arbeiten, eben auch die Attends im Angebot hast.
Aber um das ganze System mal etwas für euch verständlicher zu machen - muss ich etwas ausholen
nicht nur hier in Hessen, sondern bundesweit, gab es -
zumindest bis letztes Jahr - eine Liste, worin aufgelführt war, welche Inkontinenzstufe mit welcher Preisobergrenze abgerechnet wurde.
Diese Liste sah so aus:
Saugende Inkontinenzvorlagen
15.25.01.0NNN Anatomisch geformte Vorlagen, normale Saugleistung,
min. 450 ml, Größe 1 Stück 0,25 €
15.25.01.1NNN Anatomisch geformte Vorlagen, erhöhte Saugleistung,
min. 600 ml, Größe 2 Stück 0,32 €
15.25.01.2NNN Anatomisch geformte Vorlagen, hohe Saugleistung, min.
900 ml, Größe 3 Stück 0,39 €
15.25.01.3NNN Rechteckvorlagen, Saugleistung min. 150 ml, Größe 1 Stück 0,15 €
15.25.01.4NNN Rechteckvorlagen, Saugleistung min. 190 ml, Größe 2 Stück 0,23 €
15.25.01.5NNN Vorlagen für Urininkontinenz, Saugleistung min. 150 ml Stück 0,19 €
Saugende Inkontinenzwindelhosen
Windelhosen, Saugleistung min. 500 ml, Größe 1 Stück 0,44 €
15.25.03.1NNN Windelhosen, Saugleistung min. 750 ml, Größe 2 Stück 0,48 €
15.25.03.2NNN Windelhosen, Saugleistung min. 1000 ml, Größe 3 Stück 0,60 €
inkl. Mwst.
Quelle:
AOK-hessen
Was heißt das?
Also: Du nimmst Windeln (Größe 2) der Firma ABC. Diese kosten im Sanitätshaus pro Stück inkl. Mwst. 46 Cent - befinden sich also unterhalb der obigen Preisobergrenze und du bekommst sie "kostenlos".
Deine Freundin benötigt für ihre Tochter aber Windeln der Firma XYZ. Diese kosten dann pro Stück im gleichen Sanihaus 67 Cent und somit außerhalb der Obergrenze.
Nun gibt es zwei bzw. drei Möglichkeiten:
a) die Freundin bezahlt die Differenz selbst,
b) sie fragt mehrere Sanihäuser, was sie dort kosten und wechselt somit, wenn sich ein Anbieter findet Denn: jedes Sanihaus hatte seinen eigenen Vertragspartner und machte die Verkaufspreis selbst
oder
c) sie muss die Windel nehmen die im Limit liegt.
Ganz wichtig! Jede Krankenkasse hat da sein eigenes Süppchen gekocht! Also unterschieden sich die Preise durchaus von der AOK Hessen zur AOK Bayern.
Was heißt das nun für 2009?
Die Krankenkassen haben selbst Sanitätshäuser angeschrieben und bei denen den Preis für Windeln erfragt. Bei entsprechenden Stückzahlen wird der Preis - logisch - günstiger.
Also muss dann, um diesen Preis auch nur bezahlen und nicht teurer zu werden, die Kassen sich verpflichten, soundsoviel Stück abzunehmen, was wiederum nur geht, wenn die Versicherten dort beziehen.
Ob dann noch eine Abrechnung über das pB möglich ist? Hmm, ich weiß nicht. Denn jeder, der nicht beim Vertragspartner "einkauft" mindert die vereinbarte Abnahmemenge.
Wenn du die Windeln über das pB. abrechnest, bekommst du den Preis ausbezahlt, welchen die Krankenkasse mit ihrem Vertragspartner ausgehandelt hat - also der mit der hohen Abnahmemenge.
Somit stellt sich dann die Frage, ob du dafür einen Lieferanten findest, der da mithalten kann...
Viele Grüße
Silke