Ärger mit dem Transport

Fragestellungen zu Schule und Kindergarten bei beh. Kindern

Ärger mit dem Transport

Beitragvon *Martina* » 24/7/2008, 17:56

Hallo,

ich brauche wieder mal Hilfe. :oops:

Die Vorgeschichte ist, dass bekannt war, dass Jakob Epi hat - und die KITA mir versicherte, dass sie eingewiesene Begleiter hat.

Bisher hat Jakob immer lustig und munter vor sich hingezuckt - die Anfälle waren nach Sekunden vorbei und dann war er wieder da.

Gestern lese ich in seinem Buch: Massiver Krampf mit Atemstillstand und Zyanose. Um ehrlich zu sein, bin ich fast vom Hocker gefallen und habe mich bei Freunden ausgeheult.

Auf Nachfrage heute: Dauer 1 min. Keine Medigabe.

So und jetzt zur Frage:

Jakob sitzt im Kofferraum in seinem Buggy. Die Begleiterin vorne.
Ich habe jetzt verlangt, das er unter Beobachtung stehen soll.

Das würden die auch machen.

Auflagen:
Sie übernehmen keine Verantwortung.
Sie können auf der Autobahn nicht halten (Strecke einfach 25 km).
Sie können Jakob nicht versorgen, weil neben ihm noch ein Buggy steht.
Und sie kommen nicht gleich an ihn ran, weil J. nur durch die Heckklappe erreichbar ist.

Außerdem sorgen sie sich um ihr Seelenheil, falls es zu einem Notfall kommen sollte.

Habt ihr Erfahrungen?? Ich habe gestern die reine Panik geschoben.

Nett war im übrigen auch die Aussage der Busdamen - sie könnten nix dafür, wenn er mal leblos heimkäme.

Fragende Grüße,

Martina
Jakob (*11/02), V.a. angeborene unbekannte Stoffwechselstörung, schwerst mehrfachbehindert, Z.n ALTE, ICP, blind, Microcephalus, Epilepsie, Sondenkind mit PEG, Hüftluxation bd., Kyphose. Bruder von Pauline (15 J.) und Sophie (13 J.).
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Beitragvon Rosa » 24/7/2008, 18:55

Hallo Martina,

wir hatten eine Zeit lang, einen ständigen Wechsel,
da habe ich so oft erklären müssen was zu tun ist.....
wenn die Anne krampfen würde
unsere Busherren (hoffe wird sich nichts ändern, im Moment super zufrieden) haben ein Schreiben von dem Kinderarzt bekommen,
da ist genau beschrieben was im Notfall zu tun ist,
die haben auch schon Medikamente geben müssen,
( einer hockt neben der Anne)
-was ich nicht verstehe, warum die Beiden vorne sind.....
-unsere fahren nicht auf der Autobahn ....(22km)
-dürfen die das überhaupt ???
LG
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Beitragvon Sisa » 24/7/2008, 19:07

Hallo Martina!
Schön, eben mit dir "gequatscht" zu haben :sunny:

Stelle dir noch mal ein paar Fragen, die sich bei unserem Gespräch aufgetan haben, als Gedächtnis-Stütze ein:
1. wie ist Jakob im Auto gesichert? Du schreibst: "im Buggy"
2. wozu ist die Begleitung im Bus, wenn sie nicht nach Jakob schauen kann?
3. Kraftknoten: wie wird die Sitzschale fixiert - halten die Rolli bzw. Buggy-Schrauben auch bei starker Fliehkraft, wie sie bei einer Vollbremsung
oder einem Aufprall (ich hoffe doch dass so etwas nicht passiert!!), aus?
4. Ist geklärt, also von ärztlicher Seite aus vorgegeben (schriftlich), wie sich die Einrichtung bei einem Epi-Anfall zu verhalten hat? Auch, wenn er, wie du schreibst, zynotisch wird?
5. Warum bekommt Jakob keinen Einzeltransport per Taxi?

Ganz liebe Grüße
und ganz viele Nerven
Silke
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Beitragvon *Martina* » 24/7/2008, 19:11

Hallo Rosa,

Autobahn. Ich weiß nicht, was sie dürfen.

Dürfen die überhaupt offiziell Medis geben?

Mir wurde nur gesagt, dass sie keine Ärzte und Schwestern seien und deshalb keine Verantwortung tragen werden.

LG,

Martina
Jakob (*11/02), V.a. angeborene unbekannte Stoffwechselstörung, schwerst mehrfachbehindert, Z.n ALTE, ICP, blind, Microcephalus, Epilepsie, Sondenkind mit PEG, Hüftluxation bd., Kyphose. Bruder von Pauline (15 J.) und Sophie (13 J.).
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Beitragvon Irene » 24/7/2008, 19:17

Äääääääähhhhhhhh, Martina,

dumme Frage: wozu brauche ich denn dann überhaupt einen Begleiter????

Liebe Grüße
Irene
Irene (Baujahr 68 ) mit Stefan (7/94): spastische Hemiparese rechts
und Sonja (11/91)
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Beitragvon *Martina* » 24/7/2008, 19:30

Hallo Silke:

Hier meine Antworten auf deine Frage:

Im Buggy gesichert heißt: Kind hinten im Buggy rein. Sicherheitsgurt um Kind (Ich sichere ihn noch durch Gurt und Weste). Dann Fixierung des Buggys.
Reiner hatte mich vor zwei Jahren auf diese zweifelhafte Lösung hingewiesen - Antwort: Bisher transportieren wir alle Kinder so. Was anderes gibts nicht.

Die Begleitung dient der Unterhaltung des Fahrers und dem Raushiefen aus dem Bus - sonst müsste man die Rampe rausräumen.

Was die Schrauben aushalten?? Das weiß ich nicht. Allerdings weiß ich auch nicht, warum ich in jeder Sparte Russisch Roulette spielen soll.

Und ja - es liegt eine schriftliche Erklärung des Arztes vor - einen zyanotischen Anfall kenne ich einfach nicht.

Einzeltransport mit Taxi??? Die KK zahlt mir nicht mal den Transport nach Nürnberg zur magenspiegelung und Buttonlegung. Weil es ambulant sein könnte. Die zahlen nur Transporte für stationäre Aufenthalten. Da lege ich für einen Tag schon 50 Euro drauf.


Hallo Irene - tut mir leid. Du warst vorhin am Tel. weg - meine Schuld - der Akku war leer.
Deine Frage kann ich auch nicht beantworten.

Liebe Grüße,

Martina
Jakob (*11/02), V.a. angeborene unbekannte Stoffwechselstörung, schwerst mehrfachbehindert, Z.n ALTE, ICP, blind, Microcephalus, Epilepsie, Sondenkind mit PEG, Hüftluxation bd., Kyphose. Bruder von Pauline (15 J.) und Sophie (13 J.).
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Beitragvon Diana » 24/7/2008, 20:11

Hallo Martina,

das ist wieder einmal das leidige Thema mit den blöden Fahrdiensten, Wenn ich mal wieder so eine Geschichte lese, könnte ich k...!!!

Was steht den in dem Schreiben vom Arzt? Je nach dem, was der Arzt dort bescheinigt hat, bekommt der Fahrdienst für den Transport mehr Geld, als für andere Kinder, weil eine Begleitung mit medizinischen Kenntnissen erforderlich. Darauf würde ich den Fahrdienst deutlich drauf hinweisen und im nächsten Schritt dann den Kostenträger daraufhinweisen, das mit seinen Geldern Dummfug betrieben wird. Denn ganz sachlich gesehen, ist es Betrug am Kostenträger, den der Fahrdienst da betreibt und der auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.
Und auch wenn die Zyanose sowie die Atemaussetzer nun erstmalig aufgetreten sind, kann sich damit keiner rausreden, denn Epilepsie-geschultes Personal (was nicht zwingend medizinisches FAchpersonal sein muss) kann damit umgehen, bzw. muss damit umgehen können, denn eine Zyanose kann bei jedem Anfall auftreten, der tonisch ist oder eine tonische Phase enthält, muss aber nicht zwangsläufig. Von daher schreiben auch die meisten Ärzte üblicherweise keine Klassifizierung der Anfälle in diese Bescheinigungen sondern solche Floskeln wie "Epilpsie....mit zur Zeit vorwiegend XYZ-Anfällen.", da sich das Anfallsbild jederzeit verändern kann.

Liebe Grüße, Diana
Mitarbeiterin Fachkrankenhaus Epilepsie für Kinder und Jugendliche mit schwersten Mehrfachbehinderungen
Lasse 12/06; Peer Ole 04/08; Jonna Kristin 04/10; Tjara Henrike 12/11
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Beitragvon Reiner » 24/7/2008, 20:43

Hallo Martina,
Einzeltransport mit Taxi??? Die KK zahlt mir nicht mal den Transport nach Nürnberg zur magenspiegelung und Buttonlegung. Weil es ambulant sein könnte. Die zahlen nur Transporte für stationäre Aufenthalten. Da lege ich für einen Tag schon 50 Euro drauf.


Bei uns ist für den Kindergarten Transport wie für den Schultransport der Landkreis der Kostenträger für den Fahrdienst.
Ich wüsste nicht, dass die KK damit etwas zu tun hat.

Martina, es dürfte kein Problem sein Jakob im Bus in einen normalen Kindersitz zu transportieren. Ich halte den Transport im Heckbereich eines Bulli / Busses für nicht wirklich sicher. Das hat ehr was mit Auslastung der Fahrzeuge zu tun. Wir hatten das Thema auchmal mit dem früheren Fahrdienst.

Lieben Gruß

Reiner
Zuletzt geändert von Reiner am 25/7/2008, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.

Reiner und Karin mit Annika 05/00 ICP, Epilepsie, nur 10 Worte sprechend, Rollikind und dem grossen Bruder Felix 02/96

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Beitragvon Sisa » 24/7/2008, 21:07

Hallo Reiner, hallo Martina!
Auch bei uns ist der Landkreis dafür zuständig.

Was mir noch eingefallen ist: du brauchst, glaube ich, Martina, eine Bestätigung des Kinderarztes, dass durch die Epi ein Einzeltransport (bei dir sollte er evtl. sogar ergänzen: mit daneben sitzender Begleitung ) notwendig ist. Dazu wird dann ein Besuch beim Amtsarzt notwendig, der diese Notwendigkeit noch mal bestätigen / bescheinigen muss.

@ Reiner: hui hui, da hat Martina tüchtig zu tun, denn sie hat ja noch keinen Autositz, soweit ich weiß...

@ Martina: wenn du möchtest, formuliere ich dir das ein oder andere Schriftstück und schicke es per Mail zum feinschliff zu dir.
Mache ich gern

Liebe Grüße
silke
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Beitragvon *Martina* » 25/7/2008, 06:42

Hallo Silke - gerne!!

Ich warte jetzt bis 8.00 Uhr - dann rufe ich unseren wirklich verständigen Kinderarzt an.


Danke Diana!! Du hast mir wirklich geholfen.


Ich weiß auch, dass ich stur bin - das Thema hatte ich gestern auch mit Silke und Irene. Ich bin wirklich nicht jemand, mit dem man nicht reden kann. Aber uns einfach ins Leere laufen zu lassen, das bringt mich auf die Palme.

Mir wurde dann noch gesagt, dass sie (die Busbegleiter) keine Ärzte sein. Darauf habe ich geantwortet, dass ich dann eine Schwester organisieren muss.
Die Blicke hättet ihr sehen müssen. Grinsen und dann: Damit kommen sie nicht durch.
Ich habe sie dann auf die Schulpflicht aufmerksam gemacht. :mrgreen:


Silke - der Amtsarzt ist kein Problem. Der ist nämlich auch Gutachter beim MDK der PVK. :eek:
Und hat freiwillig auf unseren Besuch bei ihm verzichtet als es darum ging, ob Jakob eine G-Schule braucht. :puke:

Reiner - du hast Recht!!
Mit den Kosten des Transports hatte ich bisher nichts zu tun....

Danke euch allen!!!

Martina
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Beitragvon Sisa » 25/7/2008, 12:00

Hallo Martina
uuunndd... was ist beim KiA heraus gekommen?

Lieben Gruß
Silke
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Beitragvon *Martina* » 25/7/2008, 17:48

Nix.

der Arzt hat nicht zurück gerufen. Dann stehe ich halt Montag auf der Matte.

Jetzt will die SVE genaue Anweisung von mir und dem KiA. Ist auch o.k..


Allerdings treffen sie nun Absprachen mit den Busfahrern/begleitern.

Ich zitiere mal:
"- an den Straßenrand fahren, anhalten, Warnblinkanlage einschalten
- beruhigend auf Jakob einreden, auf die Uhr schauen (Dauer)
- Dr. H. und Sie telefonisch informieren zwecks Notfallmedikamentengabe nach 3 min"

Damit bin ich nicht einverstanden.

Zudem habe ich mit einer sehr netten Polizistin geschrieben (Hallo du, falls du das liest! Danke!!), die den Transport als haarsträubend eingeschätzt hat.

Und dann habe ich Kontakt zu einem Verkehrssicherheitsbeauftragten der Polizei kontaktiert, dessen Einzugsgebiet Nordhorn :mrgreen: zu sein scheint.

Ich bin bestens gelaunt - und warte auf Montag.

Silke, kannst du mir bitte bei der Formulierung des Antrages für Eingliederungshilfe für die Beantragung eines Autositzes helfen? Hast du da was??

Die Transportfahrer werden mich in der Luft zerreissen. So einen Fall hatten sie noch nicht. Dann werden sie sich etwas umgewöhnen müssen.


Nur damit mich niemand falsch versteht - Offensichtlich wollen sich jetzt alle rechtlich absichern. Und das ist ihr gutes Recht. Aber ich will meinen Sohn auch gesichert wissen.

Liebe Grüße,

Martina
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Beitragvon Doris » 27/7/2008, 21:37

Hallo MARTINA!

Sorry, daß ich mich erst jetzt melde.
Aber bei mir läuft im Moment alles schief.
Heute war ich mit den Zwillingen im KKH.
Diagnose:
Virusinfektion- Hand-Mund-FußKRANKHEIT.
Kennt ihr die?
Das sieht aus wie röteln, ist aber sehr ansteckend und gefährlich.
Liebe Martina, jetzt noch einmal zu deinem Thema.
Also die Medikamentengabe darf im Kindergarten auch nur nach ärztlicher Verordnung verabreicht werden. VIELLEICHT ist das denn beim Transport genauso geregelt.
Das sind bestimmte Regeln, die auch die Busfahrer einhalten müssen, wenn sie wisssen, daß sie Epi-Kinder transportieren müssen.
Aber du bist auf dem besten Wege.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Liebe Grüße
Doris

Melde dich doch einmal ganz kurz.
Doris
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Beitragvon *Martina* » 28/7/2008, 07:13

Hallo Doris,

schau doch mal hier:

Hand-Mund-Fuss Krankheit.

Nein, Doris, sie wollen auf keinen Fall Verantwortung übernehmen. Die fragen doch nicht mal nach dem Erscheinungsbild.
Ausserdem kam heute wieder :roll: das Argument, dass sie auf der Autobahn nicht halten kann und schließlich mehrere Kinder zu beaufsichtigen hat.

Klasse, wenn die beiden Rollikinder hinten sitzen und die Begleiterin vorne...

Sind gleich beim Arzt.

Bis später,

Martina
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Beitragvon ehm. Userin » 28/7/2008, 14:52

Liebe Martina,

ich lese mit erschrecken Deine Beiträge und wobwohl ich werder ein Kind noch ein Kind mit Epi habe bin ich entsetzt.

Die Kinder einfach im Buggy ins Auto stellen. Das alleine hört sich sehr gefährlich an.

Es könnte doch nicht so schwer sein, wenn sich die Begleitperson^zu den beiden Kindern nach hinten setzt. Das KOSTET sie doch nichts.

Wie man im Notfall reagieren muß, würde mich als unwissende Person schon mal reagieren.

Ich bin gespannt was aus dieser Sache noch wird. Ich drücke Dir ganz fest die Daumen das Du mt Deinen Unternehmungen Erfolg hast.
ICH würde auch den Kostenträger über die Situation informieren.

Eine 2. Person damit sie die Rampe nicht ausklappen müssen. Dafür fehlen mir die Worte. Wo bitte bleibt die Menschlichkeit?!
ehm. Userin
 

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