Hallo!
Zur Vorgeschichte:
Sarah hat ja auch eine Sprachbehinderung (sie schafft es nicht, spontan bestimmte Buchstaben auszusprechen) - ist so, als wn ir disn Saz lesn könt, obwol er nict volständig ist. Da mit ihren S und F auch noch andere Buchstaben hängen, die ihr Probleme machen, konnten wir bisher durch Logo erreichen, dass sie eine gut verständliche Aussprache hatte. Dazu wurde 2 bis 3 x jährlich Logo im 10er Block verordnet. War dann ein Vierteljahr nach der letzten Behandlung rum, hörte man deutlich, wie schwer Sarah eine gute Aussprache fiel. (sie merkt dann selbst, dass sie unverständlicher wird und wiederholt die Wörter, so dass sie stottert)
Nach 5 Jahren war Schluss mit diesem System - wir bekamen weder vom HNO-Arzt, noch von der 2. Meinung an der Uni eine Empfehlung, weil es, wie es dort hieß: "Teil ihrer Behinderung sei und wir dies so zu akzeptieren hätten" - es wurde uns nicht anerkannt, dass wir keine dauernde Verbesserung sahen, sondern die Logo nach dem Prinzip wollten, dass sie nicht absackte. Aber es nutzte nix.
So waren wir gute 1,5 Jahre ohne Logo - es fiel auch noch in die Zeit, wo Englisch schwerpunktmäßig unterrichtet wurde. Wie oft ich in Gesprächen mit Lehrern zu hören bekam, dass Sarah sehr nuschelig sprechen würde, kann ich heute nicht mehr sagen.
Auch die Reha in Hohenstücken brachte uns zunächst nicht weiter: die Logopädin kam mit Sarah nicht weiter. Sie empfahl uns, erst mal einen Kieferorthopäden zu kontaktieren, um den fehlenden Mundschluß (für die Fachleute: Sarah hatte ein "Nadelkissen", Überbiss und Mundatmung) evtl. durch eine Zahnspange korrigieren zu lassen. Dazu hatte ich etwa ein halbes Jahr vor der Reha schon mit dem Zahnarzt gesprochen, welcher mir davon abriet, weil bei Sarah die bleibenden Zähne zwar angelegt, aber noch so tief im Kiefer sitzen würden, dass mit einer Behandlung erst sinnvoll mit ca. 15 Jahren zu beginnen sei. Auch wusste er sich keinen Rat, wie man das in seiner Bewegung eingeschränkte Gaumensegel nicht noch zusätzlich durch eine lose Zahnspange an seiner Arbeit hindern könnte (Breckets kamen für mich nicht in Betracht, da ich dann die komplette Zahnpflege übernehmen hätte müssen, was Sarah in ihrer ohne eingeschränkten Selbstständigkeit noch weiter abhängig hätte gemacht)
Der Zufall wollte es, dass wir in Hohenstücken die nächstgelegene KfO eine ganzheitliche war (bin dort nicht von der Klinik aus hin überwiesen wurden, sondern mit Versichertenkarte ambulant dort erschienen). Diese empfahl uns den Bionator und eine darauf abgestimmte Logopädie, weil diese zusätzlich die Mundmotorik trainieren würde.
Der Bionator wird im Gegensatz zu den herkömmlichen Zahnspangen nicht an einem Kiefer verankert, sondern erfährt seine Position durch das Halten durch die Zunge - dafür ist der metallische Bügel mittig gedacht. Diese Haltefunktion des Bügels hat dann den begleitenden positiven Effekt, dass die Zunge trainiert wird, sich im Mund an richtiger Position einzufinden.
Dadurch, dass der Bionator nicht verankert ist, kann auch das Gaumensegel weiter arbeiten.
Die Adresse eines Kieferorthopäden, welcher einen Bionator fertigen kann, findet man unter folgender Liste der ganzheitlichen Zahnmedizin
Bei der Suche bitte nur die erste Ziffer der Postleitzahl angeben, da sie im Umkreis nicht so eng platziert sind (wir fahren z.B. 40 km)
Es gibt noch eine 2. Liste im Netz, jedoch habe ich beim Vergleich gesehen, dass meine obige wesentlich ausführlicher ist!
Zu den Kosten schreibe ich in einer separaten Antwort noch etwas - okay?
Eine darauf abgestimmte Logopädie ist die nach B. Padovan, die man aber nicht nur auf die Logopädie beschränken sollte, denn auch das Prinzip von Frau Padovan ist ein ganzheitliches! So beginnt sie bei ihren Übungen mit so genanntenKörperübungen am großen Zeh!
Im nächsten thread beschreibe ich die Wege, welche auf sich zu nehmen sind, um alles unter einen Hut zu bekommen.
Viele grüße
und Danke, dass ihr schon mal bisher durchgehalten habt.
Silke