Hallo, gerade Kinder mit schwerer Mehrfachbehinderung leiden unter schwerwiegenden Atemwegsproblemen und hoher Infektanfälligkeit.
woran kann das hängen:
- mangelndes Atemvolumen aufgrund der Spastik / Hypotonie
- mangelnde Aktivität
- schlechtes Immunsystem
- mangelndes abhusten - mangelnde Qualtität (kein tiefes abhusten möglich)
- ...
- Schluckstörungen (Dysphagie-stille Aspiration, Aspiration, Penetration)http://www.kinderkliniken.de/klinik/fachgebiete/l.htmlAspiration:
Bei der Schweregradeinteilung von Dysphagien ist es sehr wichtig, die Begriffe Retention, Penetration und Aspiration klar voneinander abzugrenzen. In einem zweiten Schritt muss dann die Reaktion dokumentiert werden.
Bei der Dokumentation der Videoendoskopische Dysphagiediagnostik richten wir uns nach der Penetrations-Aspirations-Skala von J. Rosenbek.
Penetrations-Aspirations-Skala
Die hier aufgeführte Skala ist frei übersetzt, im Original von J.C. Rosenbek und entnommen aus "A Penetration-Aspiration Scale"; Dysphagia 11:93-98 (1996)
Penetrations-Aspirations-Skala
Die hier aufgeführte Skala ist frei übersetzt, im Original von J.C. Rosenbek und entnommen aus "A Penetration-Aspiration Scale"; Dysphagia 11:93-98 (1996)
Retension
- 1 Material dringt nicht in die Atemwege vor
Penetration
- 2 Material erreicht die Atemwege, verbleibt oberhalb der Stimmbänder und wird aus dem Larynxvestibulum ausgestoßen
- 3 Material erreicht die Atemwege, verbleibt oberhalb der Stimmbänder und wird nicht aus dem Larynxvestibulum ausgestoßen
Tiefe Penetration
- 4 Material erreicht die Atemwege, berührt die Stimmbänder und wird aus dem Larynxvestibulum ausgestoßen
Tiefe, stille Penetration
- 5 Material erreicht die Atemwege, berührt die Stimmbänder und wird nicht aus dem Larynxvestibulum ausgestoßen
Aspiration
- 6 Material erreicht die Atemwege, dringt bis unterhalb der Stimmbänder vor und wird in das Larynxvestibulum oder den Hypopharynx ausgestoßen.
- 7 Material erreicht die Atemwege, dringt bis unterhalb der Stimmbänder vor und kann trotz Bemühungen nicht aus der Trachea ausgestoßen werden.
Stille Aspiration
- 8 Material erreicht die Atemwege, dringt bis unterhalb der Stimmbänder vor und es erfolgt keine Bemühung zum Ausstoßen.
Diagnostik:
Die klinische Diagnostik wird im Tandem von Kinderneurologen und Schlucktherapeutin durchgeführt. Sie beinhaltet eine ausführliche Erhebung der Anamnese und des Krankheitsbildes. Unter Berücksichtigung der Ausgangsstellung und Rumpftonisierung des Kindes wird eine Ruhebeobachtung und Funktionsprüfung der orofazialen Funktionen erhoben. Anschließend folgt eine standardisierte Konsistenzprüfung, beginnend mit einem Teelöffelschluck übergehend zu einem Becherschluck.
Die beschriebenen Stufen sind als jeweilige Steigerung der vorherigen Anforderung zu sehen und werden nur dann durchgeführt, wenn es bis zu diesem Zeitpunkt keine klinischen Hinweise auf Aspiration gegeben hat.
Ein ausführlicher klinischer Befund ermöglicht eine kompetente Beurteilung der oralen Phase, jedoch nur eine grobe Einschätzung der pharyngealen Phase, so dass eine stille Aspiration nicht ausgeschlossen werden kann und eine apparative Diagnostik den klinischen Befund ergänzen muss, bevor gezielte und effektive Behandlungsmaßnahmen geplant und durchgeführt werden können.
Mit einer apparativen Schluckdiagnostik (Videoendoskopie oder Videofluroskopie) kann objektiv die Aspirationswahrscheinlichkeit beurteilt werden.
Die Diagnostik sollte primär die Frage nach dem warum, wann, wieviel und bei welcher Konsistenz aspiriert wird beantworten. Als zusätzliches Ergebnis kann dann auch festgestellt werden, ob eine Aspiration stattgefunden hat.
Im Pädiatrischen Dysphagiezentrum wird die Videoendoskopische Schluckdiagnostik nach FEES Standard durchgeführt.
FEES-Standard nach Susan E. Langmore in "Endoscopic Evaluation and Treatment of Swallowing Disorders" (FEES = Fiberoptic Endoscopic Evaluation of Swallowing)
LG MOne80