von KatrinHH » 4/3/2011, 11:13
Hallo Martina!
Danke für die Einstellung des Links. Der HSP-Verein arbeitet eng mit den Tübingern zusammen. Ich werde mich aber mal beim nächsten Regionaltreffen schlau machen, ob Berlin genauso firm ist wie Tübingen, da für uns der Weg kürzer ist. Seltene Erkrankungen sind nicht nur schlecht erforscht, sondern ziehen viele lange Wege nach sich, nicht nur von Arzt zu Arzt, sondern auch an Kilometern.
Im verlinkten Beitrag steht drin, dass das ZSE in Berlin Ansprechpartner für Kinder- und Fachärzte und auch für Eltern sein möchte, das ist ein toller Ansatz. Aus eigener Erfahrung mit Jacqueline weiß ich aber, dass man nichts von der Existenz dieser Zentren weiß und / oder nicht auf die Idee kommt, sich dort zu melden, wenn die Erkrankung ein Rätsel für Ärzte ist. Wir haben eher zufällig aus einem Arztbericht einer Kinderneurologin erfahren, wie die Krankheit heißt und uns dann im Internet schlau gemacht, den Verein gefunden. Den Begriff "HSP" kennen wir erst seit 2008, da war Jacqueline 6 Jahre alt und seit 3 Jahren betroffen, mein Ex war 37 und seit 20 Jahren betroffen. Erst seitdem wissen wir, wie / wo wir gute Ärzte finden, was nicht leicht ist.
Wir haben ein Vereinsflyer, in dem auch eine Ärzteliste abgedruckt ist. Das sind 10 bis 15 Neurologen in ganz Deutschland, Orthopäden oder Ärzte mit Kindersprechstunde fehlen ganz. Die HSP ist in der Ursache neurologisch, die Symtome eher orthopädisch; es trifft mehr Erwachsene als Kinder. Bei 3000 Betroffenen in Deutschland entfallen darauf etwa 250 Kinder, die irgendwie von Ärzten und Forschung vergessen werden. Oft wird die Krankheit auch falsch diagnostiziert, weshalb es wohl eine gewisse Dunkelziffer gibt.
Alles in allem viel Arbeit für die ZSEs, von denen kaum einer weiß, genau wie mit den Krankheiten.
Gruß, Katrin
Katrin (10/74), Tetraspastik / Diplegie und Epilepsie ohne Hilfsmittel; Jacqueline (9/02), HSP, eine seltene genetische fortschreitende Erkrankung, seit Sommer 2010 mit Rolli. Sie hat es vom Vater geerbt, lebt auch bei ihm.